Juan Correa de Vivar, ein Meister der mexikanischen Barockmalerei des 17. Jahrhunderts, schuf mit “Die Jungfrau von Guadalupe” nicht nur ein religiöses Bildwerk, sondern auch ein eindringliches Zeugnis der kulturellen Synkretismus seiner Zeit. Dieses Gemälde, welches heute in der Kathedrale von Mexiko-Stadt zu bewundern ist, vereint auf faszinierende Weise europäische Maltraditionen mit indigenen Symbolen und Gestaltungselementen.
Die Jungfrau Maria, dargestellt als Himmelskönigin in einem Gewand aus kobaltblauem Samt, blickt sanft und würdevoll auf den Betrachter herab. Ihr Gesicht, von einer Aura der Güte und Mitleid umgeben, strahlt eine himmlische Schönheit aus. Die goldene Krone auf ihrem Haupt und die funkelnden Strahlen, die ihren Körper umhüllen, unterstreichen ihre göttliche Autorität. Ihre Hände sind zum Gebet gehoben, symbolisierend für
ihre Fürsprache bei Gott für die Menschheit.
Die Jungfrau steht auf einer Mondsichel, einem typischen Attribut der christlichen Ikonographie, das sie als Königin des Himmels verkörpert. Unterhalb der Figur befindet sich ein Engel mit goldenen Flügeln, der mit gefalteten Händen kniet und ihre göttliche Anwesenheit huldigt.
Doch es sind nicht nur die ikonographischen Elemente, die dieses Gemälde so bemerkenswert machen. Vivar verwendet eine raffinierte Farbpalette, die von den leuchtenden Farben des mexikanischen Barocks inspiriert ist. Violett, ein Symbol der königlichen Würde und des Göttlichen, dominiert das Bild. Die goldenen Strahlen, die die Jungfrau umgeben, erzeugen einen eindrucksvollen Kontrast zu dem dunklen Hintergrund und lassen sie wie eine leuchtende Sonne erscheinen.
Der Hintergrund des Gemäldes spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. Er zeigt einen stilisierten Blick auf Mexiko-Stadt mit den Vulkanen Popocatépetl und Iztaccíhuatl im Hintergrund. Diese Darstellung symbolisiert die Verbindung zwischen der göttlichen Jungfrau Maria und dem mexikanischen Volk. Die Einbeziehung der Landschaft in das Bild unterstreicht den Gedanken, dass die Jungfrau Guadalupe nicht nur eine Himmelskönigin, sondern auch die Schutzpatronin Mexikos ist.
Vivar’s “Die Jungfrau von Guadalupe” ist mehr als nur ein religiöses Gemälde. Es ist ein komplexes Kunstwerk, das kulturelle Einflüsse der indigenen und europäischen Welt vereint. Die Malerei zeugt von Vivars Meisterschaft in der Verwendung von Farbe, Komposition und Symbolismus.
**Der Einfluss des Barock auf mexikanische Kunst im 17. Jahrhundert: Ein Blick auf die
“Jungfrau von Guadalupe”**
Der europäische Barock hatte einen tiefgreifenden Einfluss auf die Entwicklung der Kunst in Mexiko im 17. Jahrhundert. Dieser Stil, gekennzeichnet durch seine Dramatik, Emotionalität und üppige Dekorationen, fand in mexikanischen Künstlern wie Juan Correa de Vivar
einen fruchtbaren Boden.
Die “Jungfrau von Guadalupe” zeigt viele charakteristische Merkmale des Barock:
- Dramatische Lichtsetzung: Die starke Kontrastierung zwischen Licht und Schatten
unterstreicht die göttliche Aura der Jungfrau Maria und verleiht dem Bild eine
mystische Atmosphäre.
- Bewegung und Emotion: Die schräg gestellte Figur der Jungfrau, ihre erhobenen Hände und der kniende Engel erzeugen ein Gefühl von Bewegung und spiritualer Energie.
- Üppige Ornamentik: Die goldenen Strahlen um die Jungfrau, ihr prachtvolles Gewand
und die detaillierte Darstellung des Hintergrunds demonstrieren den
typischen Barock-Stil der opulenten Verzierungen.
Durch die Verschmelzung europäischer
Barocktraditionen mit indigenen Motiven
schuf Vivar ein Kunstwerk, das
sowohl
religiöse
Fervor als auch kulturelle Identität
ausdrückt.
Die Jungfrau von Guadalupe: Ein Symbol mexikanischen Nationalismus und Glaubens
“Die Jungfrau von Guadalupe” ist mehr als nur ein
Kunstwerk; sie ist ein Symbol der mexikanischen
Nationalität und des katholischen Glaubens.
Die Verehrung der Jungfrau Guadalupe
entstand
bereits
im
Jahrhundert
und
spielte eine zentrale Rolle in der
kolonialen
Geschichte
Mexikos.
Die
Jungfrau
wurde
als
Schutzpatronin
des
Landes angesehen und ihr Bild fand sich
überall,
von
kleinen
Kapellen
bis hin zu großen
Kathedralen.
Im
Jahrhundert
wurde die Jungfrau Guadalupe
zu einem Symbol des mexikanischen
Nationalismus.
Während
der
Revolution
(1810-1821) diente sie als
Mobilisierungssymbol für die
kämpfenden
Mexikaner.
Heute
ist
die
Jungfrau von Guadalupe
das
nationale Symbol
Mexikos
und
ihr
Festtag
am 12.
Dezember
ist ein
wichtiger
feierlicher
Tag.
Millionen
von
Pilgern
reisen
jährlich
zur
Basilika
von
Guadalupe
in
Mexiko-Stadt,
um
ihre
Ehrerbietung
zu
zeigen.
Die
“Jungfrau von Guadalupe”
von
Juan
Correa de Vivar ist
nicht nur ein
Meisterwerk
der
mexikanischen
Kunst,
sondern auch
ein
Zeugnis
der
Tiefen
und
Komplexität
des
mexikanischen
Katholizismus.
Die
Verehrung
der
Jungfrau
Guadalupe
zeigt
die
Kraft
des
religiösen
Glaubes
und
seine
Fähigkeit,
Menschen
über
Generationen
hinweg
zu
vereinen.